BDL Sven Herrmann

wassergebundene Wege

Dort, wo viel asphaltiert, betoniert oder gepflastert wird, könnte oft auch diese fast in Vergessenheit geratene Bauweise ihren Zweck erfüllen und dabei noch gestalterische Effekte verleihen. Wassergebundene Wege gehören zu einer der älteren Arten von Wegeoberflächen, welche auch als oft als Kies- oder Splittwege bezeichnet werden. Mit ihrer individuellen Formbarkeit, Material-, Struktur- und Farbenvielfalt können diese Wege zu einer ästhetischen Aufwertung des Geländes führen.

Wassergebundene Wegedecken stellen in Gärten, aber auch in öffentlichen Grünflächen, ein interessante handwerkliche Gestaltungsmöglichkeiten für Plätze und Fußwege dar. Die Materialen für die Deckschicht dieser Wege sind angenehm zu begehen, denn sie sind relativ weich und zum größten Teil wasserdurchlässig.
Nachteile die gelegentlich bei Wassergebundenen Wegen auftretenden können, sind Auswaschungen durch starke Niederschläge und später eventuell auch das Bewachsen von Unkraut.
 
Begonnen wird mit dem Einbau der Randbefestigungen. Diese besteht oft aus einzeilig gesetzten Pflastersteinen, die in ein Betonbett gesetzt werden. Im nächsten Schritt werden dann einzelne Schichtlagen des Weges nacheinander aufgebaut und gründlich verdichtet. Im idealen Fall wird mit einer starken Frostschutzschicht aus einem Kiessandgemisch begonnen. Darüber folgt eine Schotterschicht, grobes Splittgemisch und Kalksteingrus als eigentliches Deckschichtmaterial. Den Abschluss kann dann eine dünnere Schicht aus feinerem Splittgemisch bilden.

Auch Rindenmulche findet häufig Anwendung für den Abschluß von wassergebundenen Wegen. Wobei man Bedenken sollte, dass dieses Material dem natürlichen Abbau unterliegt und gelegentlich erneuert werden muss. Als Vorteile dieser Wegeoberflächen ist unbedingt zu erwähnen, dass diese umweltfreundlicher und meist kostengünstiger als andere Wegebauweisen sind.